Sunday, July 26, 2020

Im März war es vorbei!

 

 

Ich las gerade daß im März dieses Jahres die Produktion des 145-jährigen Harzer Grauhof "Sprudelwassers" eingestellt wurde - siehe hier.

Das brachte Erinnerungen zurück denn in den armen Nachkriegszeiten hatte mein Vater für eine Zeit die "Agentur" für dieses Mineralwasser.

Man gab ihm einen kleinen blauen Dreiradwagen mit der Grauhof-Beschriftung an den Türen und mit dem fuhren wir zu öffentlichen Veranstaltungen und schenkten Grauhof ein.

 

Sunday, July 12, 2020

"Herr Görmann ist aus eigenen Wunsch ausgeschieden, um im Ausland eine Tätigkeit anzunehmen."

 

Als achtzehnjähriger Lohnbuchhalter in 1963 oder 1964 irgendwo zwischen Walsrode and Verden wo wir die Autobahn von Hannover nach Bremen bauten.
Im Hintergrund ist mein "Schlafzimmer" und der Ölofen auf dem ich mein Essen kochte und Wasser warm machte für meine morgentliche Katzenwäsche.

 

 

Mein letzter Arbeitgeber in der (k)alten Heimat war Sager & Woerner, damals die größte Tiefbaufirma Deutschlands. Wir bauten die Autobahn von Hannover nach Bremen und unser "rollendes" Büro folgte der Bau-kolonne als sie langsam, Kilometer bei Kilometer, ihr fernes Ziel erreichte.

 

"Herr Görmann ist aus eigenen Wunsch ausgeschieden,
um im Ausland eine Tätigkeit anzunehmen."

 

Das "Ausland" war Australien und die "Tätigkeit" war mir noch völlig unbekannt, aber die einundzwanzig Monate mit der Baufirma Sager & Woerner waren gute Vorbereitung and gaben mir Mut auszuwandern.

Noch vor Ende des selben Jahres war ich Bankangestellter bei einer australischen Bank, fünf Jahre später Buchprüfer in Neu-Guinea, und fünf Jahre danach 'chef-comptable' oder Hauptbuchhalter für die französische Ölgesellschaft TOTAL in Birma, und sieben Jahre später 'group financial controller' oder Konzernfinanzkontrolleur für eine große Gruppe von Rohstoffhändlern in Saudi-Arabien.

Glück braucht der Mensch - und ein bißchen Mut!

 

Friday, July 3, 2020

Hier war ich Stammkunde

 

 

Dieses Foto der Braunschweiger Stadtbücherei ist vielleicht sogar älter als ich, aber so sah sie dennoch aus als ich sie damals als Junge in den späten 50er und frühen 60er Jahren immer sehr regelmäßig besucht hatte.

An die Bücher durfte man gar nicht selbst ran. Man mußte sich durch Schubladen voll mit Karteikarten durchwühlen um die Titel und Autoren der Bücher aufzuschreiben die man leihen wollte. Dann ging man mit der Liste zur Dame am Tresen die diese Bücher von den Regalen holte.

 

 

Manchmal waren die gewünschten Bücher schon verliehen oder sie waren für Jugendliche 'verboten'. Außerdem durfte man nur drei Büchern leihen und alle mußten von verschiedenen Sachgruppen sein. Also nicht gleich alle drei von Karl Mays "Winnetou I", "Winnetou II" und "Winnetou III".

 

P.S. Meine damaligen Bücher waren Erich Maria Remarque "Im Westen Nichts Neues"; Heinz Helfgen "Ich Radle Um Die Welt"; "Albert Schweitzer Baut Lambarene"; Heinrich Böll "Wanderer, Kommst Du Nach Spa ..." Und beim Groschenverleih an der Okerbrücke gab es noch die endlosen "G-Man Jerry Cotton" Schmöker. Wer erinnert sich noch an die? Vor einigen Jahren entdeckte ich einen ganzen Stapel von diesen billigen Schmökern in einem Altwarengeschäft in Cairns im Norden von Australien und hätte sie aus Heimweh fast gekauft aber meine Frau die kein Deutsch spricht sagte ab.

 

Thursday, July 2, 2020

Braunschweig im Wandel der Zeit

 

 

Ich fand dieses Foto aus den 50er Jahren auf der Webseite der facebook-Gruppe "Braunschweig - im Wandel der Zeit". Was für eine Entdeckung!

Als Kind wohnte ich am Cyriaksring 47 welches damals fast gegenüber von diesem Autohof war, denn dieser Autohof ist nicht mehr. Das Arbeitsamt links vom damaligen Autohof steht noch, und damals waren zwischen dem Arbeitsamt und dem Autohof noch ein Obstladen und ein Rollerverleih.

Ja, ein Rollerverleih! Tretroller mit großen Ballonreifen waren damals jedes Kindes Traum aber sie waren zum Kaufen zu teuer, und so gab es diese Rollerverleihs wo man sie für einen Groschen die Stunde ausleihen konnte.

Den Autohof hatte ich nie betreten denn dort wurden wir als Kinder immer gleich verscheucht. Jetzt ist er ganz weg. Ich auch. Aber noch nicht ganz.