Wir spielten in den Trümmern, trugen Lederhosen, aßen Hasenbrote, trunken Muckefuck, und wenn wir 'mal Besorgungen für die Nachbarin machten und die uns zehn Pfennig gab, dann kauften wir uns einen Negerkuss oder zehn HARIBO-Teddibären. Zuhause gab es Schmalzbrote (mag ich immer noch!) und zur Belohnung manchmal ein Zuckerbrot.
Und diese Schule von den 60er Jahren war viel schöner als die Volksschule in der ich in 1952 eingeschult wurde. Wir hatten noch Schulbänke zum Aufklappen und mit Tintenfässern und waren so um fünfzig Schüler in einer Klasse und die Eltern waren nie dabei. Anstelle eines Ranzens hatte ich eine alte Aktentasche meines Vaters die fast so groß war wie ich.
Dokumentation über das Schicksal der Stadt Braunschweig während und am Ende des 2. Weltkrieges.
Während des Krieges war Braunschweig ein bedeutendes Rüstungszentrum. 50 Luftangriffe gingen auf die Stadt und ihre Bevölkerung nieder wobei 90 % der Innenstadt zerstört wurden. Der Gesamtzerstörungsgrad der Stadt betrug 42%. Der verheerendste Bombenangriff fand am 15. Oktober 1944 statt, bei dem 233 Lancaster-Bomber der No. 5 Bomber Group Royal Air Force (RAF) durch den Abwurf von etwa 200.000 Phosphor-, Brand- und Sprengbomben einen 2½ Tage wütenden Feuersturm entfachten. Über 1.000 Menschen kamen bei diesem Angriff ums Leben. Während des gesamten Krieges fanden etwa 3.500 Menschen durch Bombenangriffe den Tod, wobei fast die Hälfte der Toten Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren. Die Kapitulationserklärung der Stadt Braunschweig wurde am Donnerstag, den 12. April 1945 um 2:59 Uhr unterzeichnet, woraufhin amerikanische Truppen kampflos die schwer zerstörte Stadt besetzten. Die alliierte Militärregierung bezog das Veltheimsche Haus auf dem Burgplatz. Am 5. Juni 1945 wurde die amerikanische Besatzung durch britische Truppen abgelöst. Die Trümmerräumung dauerte 17 Jahre, bis sie 1963 offiziell für beendet erklärt wurde.