Sunday, May 29, 2011

Es wird kühler am "Riverbend" ...

Früher Morgen am 'Riverbend'


... und ich muss mir die alten Knochen ein bisschen aufwärmen!

Ich habe mich auf den Premier Bus Service gebucht von Batemans Bay nach Sydney. Von dort nehme ich den Nachtzug nach Brisbane - Schlafwagen natürlich.

Nach einem Tag und einer Nacht in Brisbane wo ich meinen alten Freund Manfred Richter und seine Frau Tisna besuchen werde, steige ich auf den Luxuszug Queenslander Class SUNLANDER der 31 Stunden später in Cairns ankommen wird.

Ein alter Freund von meinen Jahren in Neu-Guinea, Brian Darcey, wird mich am Bahnhof abholen und mich für ein paar Tage auf seiner Jacht Tekani II unterbringen.

Ehe ich dann Cairns verlasse, werde ich noch schnell Klaus Herbert besuchen den ich vor sechs Jahren auf meiner Schiffsreise nach Thursday Island kennenlernte und der jetzt auf dem 11. Geschoss im Centrepoint in Cairns wohnt.

Dann geht es los in einem kleinen GETZ Mietwagen um die Atherton Tablelands zu bereisen - siehe "I am often tired of myself".

Mehr wenn ich wieder zuhause bin!

Sunday, May 8, 2011

Lang, lang ist's her

 

 

Eine gute Freundin in Deutschland, die ich schon vor meiner Auswanderung in 1965 kannte, schickte mir ein ganzes Bündel von Briefen und 'aerogrammes' - erinnert sich jemand noch an 'aerogrammes'? - die ich ihr über die Jahre geschrieben hatte. In denen kann man von meinem Fortgang in meiner neuen Heimat lesen.

Am 27.8.1965 schrieb ich:

 

Seit dem 8.8.1965 bin ich nun in Australien. Seit dem 13. arbeite ich bereits - also genau 2 Wochen - als "Trainee Manager" bei der Coles Company Ltd. Das ist eine Gesellschaft so wie Woolworths, jedoch eine australische Angelegenheit. Mein Anfangsgehalt als Trainee ist £18.10 pro Woche. Wohnung habe ich bei einer australischen Familie genommen, Vollpension einschl. Fernsehen, Bier und Tochter. Mir gefällt Australien ausgezeichnet. Nur über eines bin ich enttäuscht: das alles so gut und schnell klappte. Keine Hindernisse, kein bißchen Abenteuer. Grauer Alltag hier wie dort! Kangaroos habe ich bisher nur im Zoologischen Garten gesehen. Dafür mache ich allabendlich große Sprünge. Der Deutsche Club ist eine feuchtfreundliche Angelegenheit, die austr. Mädchen sind nicht ganz so hübsch wie die deutschen, ja was wäre sonst noch interessant? Glaub' mir: Bleibe im Lande und nähre dich redlich - denn es ist überall dasselbe.

 

Und am 18.10.1965 schrieb ich:

 

Abends ist es hier still wie in einem kleinen Dorf. Je nach Staat muss hier jedes öffentliche Vergnügen um 6, 8 oder 10 Uhr abends aufhören. Jedoch nicht ohne vorher noch die Nationalhymne gespielt und einen Tost auf die Königin ausgerufen zu haben. Wie im finsteren Mittelalter. Kein Büro oder öffentliches Gebäude ohne ein Gemälde der Königin. ... Nur in geschlossenen Clubs mit Ausweis, Anstecknadel etc. kann das Amüsieren weitergehen. So bin ich augenblicklich in vier Clubs eingeschriebenes Mitglied. ... Ich lese nur noch englische Bücher. Mein Ziel ist, einmal so gut im Englisch zu werden, daß ich es ebenso gut wie Deutsch anwenden kann. Vielleicht werde ich eines Tages sogar meinen schrecklichen deutschen Akzent los.

 

Und später, am 29.10., schrieb ich ihr von meinem großen Durchbruch nachdem ich einen Posten bei der Bank bekam:

 

Ich bewarb mich bei einer australischen Bank um eine Stellung. Und ich habe sie! Von nun an bin ich zuständig für den Migrant Service in Canberra. Das heißt etwa folgendes: Da hier in Canberra ca. 25% der Bevölkerung Ausländer sind, unterhält jede Bank in ihrer Hauptgeschäftsstelle eine speziale Beratungsstelle für die Ausländer. Ich bin nun zuständig für alle deutschen, österreichischen und schweizer Kunden. Ich erkläre den Leuten alles in Deutsch, beantworte ihre Briefe in Deutsch und gebe ihnen manchen guten Rat, falls sie noch fremd in der Stadt sind. Ich brauche also nicht zu sagen, wie gut es mir hier gefällt.

 

Auch ein paar alte Bilder waren dabei. Hier ist eins von mir im RAFFLES HOTEL in Singapur wo ich für eine Woche im Hermann-Hesse Zimmer wohnte und täglich meinen 'Singapore sling' einnahm:

 

 

Und zu dieser damals ausgeschnittenen Anfrage habe ich auch heute noch keine Antwort bekommen:

 

 

Lang, lang ist's her!

 

 

Friday, May 6, 2011

Der ist wieder in Deutschland kleben geblieben!





Ein Jürgen Hanke aus Weingarten in Baden in Deutschland las meine Auswanderergeschichte und schickte mir diese Email:





Hallo Peter,


per Zufall bin ich auf Deine Geschichte im Internet gekommen.

Ich war auch auf der FLAVIA - 18 Jahre, voller Hoffnung und Erwartung.

Es hat sich gelohnt.

Ich war nur 7 Jahre in Australien, habe aber die beste Zeit meines Lebens erlebt.

Es hat mein Leben geprägt - nun stehe ich kurz vor der Rente und denke an die Anfänge.

Im Juli werde ich 65, die Kinder sind gross und ich bin noch fit und ...

Ich könnte Stunden schreiben, aber das wäre nicht schön - ich möchte es geniessen.

Also, ich bin von Bonnegilla nach Melbourne gekommen über die gleiche nette deutsche Dame, und habe in der Staatsdruckerei in Melbourne sofort einen Job bekommen. Habe für die letzten 30DM einen Arbeitskittel gekauft und war pleite.

Habe schnell englisch gelernt durch den Beruf als Schriftsetzer. Habe mich einem Soccerverein angeschlossen (Allemania Richmond) und jeden Winter in Melbourne Fußball gespielt. Die restliche Zeit habe ich mich mit vielen Jobs durch ganz Australien durchgeschlagen: Snowy Mountains Scheme, Fitzroy Crossing, Kimberleys, Perth, Kalgoorlie and Tasmania and so on.

If you want to know more about my life, contact me - I sure want to talk about yours.

I told a friend from England last Saturday that I had my first skiing lesson at Mt. Buller 1965.


Best wishes from Germany

Jürgen Hanke
KLEIBERIT Marketing
KLEBCHEMIE
M.G. Becker GmbH & Co. KG
e-mail: juergen.hanke@Kleiberit.com
Tel: +49 7247 - 949 98 97