Saturday, January 21, 2017

Wo sind Holger Kohl und Juliane Hildebrand?

 

von links nach rechts: Amaneki Paea von der Tonga Co-operative Federation, moi, Eugen und Erika Lottermoser, Kerry Pontrelli (Tim Pontrelli ist hinter der Kamera)

 

Während meiner Reise durch Tonga in 2006 aß und trank ich sehr gern in dem deutschen Restaurant 'Suliana's' welches dem Holger Kohl und der Juliane Hildebrand gehörte.

Kurz nach meiner Abreise gab es in Nuku'alofa einen Aufstand und 'Suliana's', zusammen mit vielen anderen Geschäften, brandte ab. So stand es damals in der Zeitung in Neuseeland:

Time to leave, and no going back

"I can't forget, and I can't forgive." Those were the bitter words of Juliane Hildebrand who, with her husband Holger, lost a restaurant to the mob. The German couple had owned the business for nine years.

Tourists had rushed up to what they thought was the safety of the second floor of the building, but finally had to be told to get out as a strong easterly wind blew flames from the blazing Indian-owned department store next door.

Mrs Hildebrand said she knew it was all over for the business. "I said: 'We are going to lose everything today'."

Too many people they knew had taken part in the riot, so the couple planned to leave Tonga, their home of nearly 11 years, as soon as possible, and for good, Mrs Hildebrand said.

Holger Kohl und Juliane Hildebrand waren völlig abgebrannt und wurden mit Hilfe von deutschen Steuerzahlern nach Deutschland evakuiert.

Ich hörte einmal daß Holger jetzt auf einem Touristendampfer auf der Havel in Berlin arbeitet. "Leinen los"?

Falls Du weisst wo der Holger Kohl oder die Juliane Hildebrand sind, schreib' mir bitte an meine Email riverbendnelligen[AT]mail.com

 

Friday, January 20, 2017

Der Traum ist aus!

 

Drücke hier um Banjar Hills Retreat auf GOOGLE Map zu sehen

 

Vor zehn Jahren entdeckte ich Banjar Hills Retreat in den kühlen Bergen im nördlichen Bali. Nachdem ich es entdeckt hatte, besuchte ich es oft denn es wurde zu meinem Lieblingsplatz --- bis plötzlich Mitte 2014 Erik (Ralf) Pelzner und Anke Sawalies, ein deutsches Paar aus Oldenburg, die Verwaltung übernahmen.

 

 

Damals schrieben sie:

"Wir möchten uns kurz vorstellen und erzählen, wie wir unseren Weg nach Bali gefunden haben.

Wir sind Anke und Erik, um die 50 Jahre alt, kommen aus Deutschland und leben seit Mitte 2014 auf Bali, Indonesien. Unser Wunsch zum geeigneten Zeitpunkt Deutschland den Rücken zu kehren stand schon lange fest bevor wir im Januar 2014 Urlaub auf Bali machten. Wie die meisten Besucher haben auch wir uns gleich in diese zauberhafte Insel verliebt und nach einer Woche schon stand fest: Hier wollen wir bleiben.

Der 'Zufall' hat uns ungeplant zu diesem kleinen Stückchen Paradies namens Banjar Hills Retreat im ursprünglichen Norden Balis geführt, in welchem wir nur eine Nacht verweilten. Doch in dieser kurzen Zeit fanden wir heraus, dass die Eigentümer es weitergeben wollten und wir entschlossen uns spontan, zuzugreifen. Eine Entscheidung, die wir bis heute nicht bereuen. Drei kleine, zu vermietende Villen, ein großer erfrischender Pool als Herzstück des Retreats und als Highlight ein Terrassenrestaurant mit atemberaubender Aussicht: Panorama-Blick über den gesamten grünen Küstenstreifen, dahinter in ca. 3 Kilometern Luftlinie Frontal-Ansicht auf die scheinbar unendliche Weite der Java-See. Ein Traum.

Da wir hier ein kleines, intimes Anwesen mit wirklich liebevollem Personal übernahmen, stand fest, dem Ganzen einen persönlichen, familiären Charakter zu verleihen, fern von jedem Massentourismus.

Unsere direkte Nachbarschaft zum einzigen buddhistischen Kloster Balis, dem Brahma Vihara, und den Heiligen Quellen, Air Panas Banjar, gibt auch unserem neuen Zuhause eine ganz einzigartige Note, ein Platz an dem man wirklich „runter kommen“ kann vom stressigen Leben in der westlichen Welt. Hier hat man sowohl die Gelegenheit sich wieder auf sich selbst zu besinnen, sich zu entspannen, sich verwöhnen zu lassen, und/oder diesen Ort als Ausgangspunkt für die Erkundung der Insel zu nutzen.

In den ersten Monaten, in denen uns überwiegend Familie und Freunde besuchten, haben wir die Räumlichkeiten mit viel Liebe zum Detail verschönert und jedem Ort in unserem Hotel eine herzliche und individuelle Note verliehen. Nun sind wir bereit, mit allen Bali-Interessierten unsere neue Heimat zu teilen. Unser Ziel ist es, jedem Gast nicht nur das Gefühl zu geben, herzlich willkommen zu sein, sondern ihm seinen Aufenthalt bei uns zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Wir organisieren vorgeplant oder auch spontan vor Ort alles was das Herz begehrt und machbar ist: Trekking-Touren durch atemberaubende Wasserfälle und Reisterrassen, Delfin-Touren mit Sonnenaufgang auf dem Meer, Tauch- und Schnorchel-Ausflüge zu den buntesten Korallenriffen Südostasiens, Dorfleben und Tempel-Kultur des ursprünglichen Balis oder sich zwischen Massagen, Mani-und Pediküre einfach an unserem herrlichen Pool die kulinarische Vielfalt der indonesischen Küche genieße. Auch Kurztrips zu den Nachbarinseln sind problemlos machbar: Schnorcheln und Chillen auf den berühmten Gili-Inseln von Lombok, Komodo-Warane auf der Jagd erleben auf Komodo, oder die Tempelanlage von Bodobudur auf Java zu bestaunen! Alles ist bei uns möglich.

Unser Konzept sieht vor, euch – basierend auf den individuellen Interessen, der verfügbaren Zeit und des Budgets – den Traumurlaub zu ermöglichen, von dem ihr schon immer geträumt habt. Wir werden unser Bestes dafür geben."

 

 

Anfang 2016, weniger als zwei Jahre später, sind sie wieder in Deutsch-land und ihr Traum ist vorbei. Wie sie schrieben:

"DANKE BALI......

So, nun heisst es Abschied nehmen von Banjar Hills in Bali. Zwei Jahre hier zu sein, war eine tolle Erfahrung. Schönes Wetter, tolle Landschaft, ständig lächelnde, freundliche Menschen, leckeren Fisch u.a., sprich das, was uns in Deutschland oft fehlt. Dennoch möchte ich hier auch nicht verschweigen, dass das "Urlaubsfeeling", dass man zu Beginn hat, sich überraschend schnell verflüchtigt und es auch hier einen "Alltag" gibt. Und plötzlich gibt es auch hier Stromrechnungen, Verkehrspolizisten und Behördengänge.... Ich möchte diese Erfahrung nicht missen, doch man merkt schon in sehr vielen Dingen, dass man mit Deutschland und auch seiner (Heimat)Kultur enger verbunden ist, als man es sich eingestehen möchte. Und ich möchte betonen, dass entgegen allen Gemeckers in Deutschland unser Land SO viele Vorzüge gegenüber so vielen anderen Ländern besitzt z.B. Gesundheitssystem, Bildung, soziale und rechtliche Sicherheit, Sicherheit im Allgemeinen (ja, immer noch), Entfaltungs-möglichkeiten, Chancengleichheit, um nur einige zu nennen. Wenn man dann, wie hier, in andere Kulturen eintauchen kann und an der Basis die Sorgen und Nöte der Menschen mitbekommt, muss ich feststellen, dass sich diese im Prinzip kaum von denen der unseren unterscheiden. Auch hier wollen die Menschen nur ein glückliches Leben mit ihren Familien führen, ihre Kinder gesund und mit Bildungschancen aufwachsen sehen, ihren Platz und ein Zuhause finden ..... Was wir aber lernen können, ist, dass auch ein "einfaches" Leben glücklich machen kann, sprich, dass es nicht viel bedarf, um Glück zu empfinden. Die Hilfsbereitschaft unter-einander und gegenüber Fremden(!) hier, der Zusammenhalt von "Familie", Leichtigkeit zu leben und - vor allem - jedem Menschen erst einmal mit einem FREUNDLICHEN LÄCHELN zu begegnen ...... all das sind Dinge, die ich hier lernen konnte und hoffe, sie nicht zu vergessen.

Am Ende ist halt nichts für ewig, so auch nicht Bali. Doch nichts wird mir das nehmen können, was wir hier gelebt und erfahren haben .... ausser vielleicht irgendwann die Demenz (lol). Und ich bin dankbar dafür ....... Danke Bali !!"

 

Mehr Bilder hier

 

Der Traum ist nicht nur für sie vorbei sondern auch für mich und all die anderen für die Banjar Hills Retreat ein Lieblingsplatz gewesen war, denn es ist jetzt geschlossen. Der Traum ist aus denn nichts ist für immer!

 

Ein nächtlicher Blick von der Terrace auf die in der Ferne liegenden Küste

 

Friday, January 6, 2017

Eine Insel nur für uns

Aus dem Vorwort dieses Buches: "Nach reichlicher Überlegung haben wir uns entschieden, den Namen 'unserer' einsamen Insel nicht zu nennen. Die Vor-stellung, dass andere dort ihr Glück finden könnten, treibt Nina und mich in
den Wahnsinn. Sorry."
Wahnsinn oder nicht, hier ist sie.

In 2012 schickte ich Adrian eine pdf-Version des Buches "An Island to Oneself"
von dem er nie gehört hatte. Es muss ihm sehr gefallen haben denn er über-
nahm den Titel sowie die Struktur dieses Buches auch für sein eigenes Buch.

 

"Eine Insel nur für uns - Eine wahre Geschichte von Einsamkeit und Zweisamkeit". Eine wahre Geschichte?

Sie verheimlichen nicht daß sie eine ganze Apotheke von Deutschland anschleppten und alles in Tonga erhältliche Klopapier aufkauften, ehe sie zu 'ihrer' kleinen Insel Telekivava'u in der Inselgruppe von Ha'apai fuhren.

 

Die 'kleine Holzhütte' ist die Küche.
Sie kochten vielleicht dort, lebten aber in der großen Villa

 

Aber bezüglich der Unterkunft wollen sie uns davon überzeugen daß sie in einer kleinen Holzhütte wohnten, die ihnen der Besitzer dieser kleinen Privatinsel zustellte: sieht dies wie eine kleine Hütte aus?

 

Villa Mamana auf der Insel Telekivava'u im Königreich von Tonga

 

Oder dies?

 

Ein GOOGLE-Luftbild der Insel ist hier

 

Von dem großen Himmelbett und dem marmorbedeckten Bad ganz zu schweigen ...

 

 

... und die gute Stube und Veranda sehen ja auch nicht gerade 'hüttenmäßig' aus, oder?

 

 

Also, die Wahrheit ist das Nina und Adrian in einem Inselpalast wohnten welcher einmal im Lonely Planet Travel Guide als "probably the most exclusive and beautiful accommodation in Tonga ... one for celebrities" beschrieben wurde.

Sie durften dort drinnen kostenlos wohnen als Gegenleistung dafür daß sie auf dieses Haus aufpassten während der Abwesenheit des Besitzers. Also nix da von wegen Robinson Crusoe und Girl Friday.

Abgesehen von ein paar Leseproben werde ich das Buch gar nicht lesen. Baron Münchhausen ist mir da viel lieber.

Hier ist die Webseite der Villa Mamana.

Und hier ist eine Luftaufnahme.

Und hier ist noch mehr in der englischen Sprache.

Und Nina und Adrians "wahres" Buch ist jetzt auch als Hörbuch erhältlich - klicke hier.

Und hier ist ein Bericht von einem deutschen Weltenbummler-Ehepaar welches Telekivava'u besuchte als es noch dem Joe Altenhein gehörte:

... trotzdem spüren wir keine Müdigkeit, denn wir fiebern einem ganz besonderen Erlebnis entgegen: Weil die erhofften Promi-Gäste ausbleiben, und die Beiden andersweitig beschäftigt sind, haben uns Jörg und Lola eingeladen, ihre Luxusvilla MAMANA auf der “garantiert paparazzifreien” Privatinsel Telekivava’u zu hüten. Unsere Aufgabe wird zunächst sein, in der Trockenzeit die Kavapflanzen der Südsee-Insel zu gießen, Fotos zu machen und medizinisch / hygienisch nach dem Rechten zu sehen.

Wenn wir uns dabei als inseltauglich erweisen und lernen, wie man eine ganze menschenleere Südseeinsel hütet, dann werden wir wohl einige Wochen menschenseelen-allein auf Telekivava'u verbringen.

Als Haus- und Resorthüter haben wir auf unserer Weltreise zwischenzeitlich ja schon einige Erfahrung - aber "Island-Sitting", quasi nur mit einem Sack Reis und einer Angelrute ausgestattet und als einzige Menschen auf einer sonst nur mit Inselratten geteilten Insel, die Hunderte von Seemeilen von der nächsten polynesischen Zivilisation entfernt ist...?

Ein Vergleich mit Robinso Crusoe würde allerdings hinken, denn die VILLA MAMANA ist derzeit die mit Abstand kostspieligste Unterkunft Tongas.

Wir freuen uns also, bald am eigenen Leib erfahren zu dürfen, was die Nächte in der exklusiven Villa so einmalig macht, dass sie für Promis mit je 500 US $ zu Buche schlagen.

Jörg, aus Rücksicht auf tonganische Zungen hier “Joe” genannt, war auf Proviantfahrt für einige Tage nach Tongatapu gekommen. Heute will er mit Lola und uns an Bord nach Telekivava’u zurückkehren. Um 5 Uhr morgens treffen wir uns mit ihm am Hafen von Nuku’alofa. Es ist noch stockduster, als wir auf Joes 12m langer Motoryacht VESPA in die platt und wellenlos vor uns liegende Südsee stechen. Kaum haben wir die tückischen Riffs von Tongatapu hinter uns gelassen, wirft Joe auch schon die Angel mit dem grellroten Silikonoktopuss aus.

Als die Sonne im Osten fett orange aus dem Meer steigt, sind wir mit die Ersten, die an der Datumsgrenze das Licht eines neuen Tages erblicken. Das gleichförmige Tuckern des 135 PS starken Dieselaggregates lullt uns behaglich ein und eine bleierne Schwere lähmt unsere Glieder.

...

Auf dem sonnigen Vorderdeck übermannt uns der Schlaf erneut und wie die Greenhorns erwischt uns die brennende Sonne im Schlaf. Besonders Astrids Gesicht wird Morgen leuchten wie eine vollreife Tomate. Der Trubel um vorbeiziehende Wale weckt uns und bewahrt unsere Haut vor Schlimmerem. Dann schauen wir fasziniert zu, wie eine Walkuh mit ihrem Kalb im Wasser tollt.

Neun wunderschöne Stunden brauchen wir für die 65 Meilen von Tongatapu nach Telekivava’u. Die Gäste der Villa Mamana haben es meist eiliger: Sie werden üblicherweise vom Flughafen in Hapa’ai abgeholt. Von dort sind es nur 35 Südseemeilen bis nach Telekivava’u. Die VESPA legt sie in fünf, Fish & Whistle das ebenfalls resorteigene Speedboat FISH & WHISTLE mit seinen 225 PS in nur zwei Stunden zurück.

Beim Durchqueren des äußeren Riffs der Insel wechselt die Farbe des kristallklaren Wassers von satt- azurblau in türkis- smaragdgrün. Am Strand erwartet uns bereits Wahltonganer Hoasi aus der Steiermark. Er hat während Joes Abwesenheit das Resort gehütet und war solange einziger Bewohner von Telekivava’u-Island. Seit 7 Jahren führt er ein Leben unter Palmen, hat von österreichischer Polizist auf ha’apaianischer Fischer umgeschult und seine Uniform gegen Shorts, T- Shirts und Sonnenbrille getauscht. Gemeinsam verfrachten wir die mitgebrachten Vorräte in die auch nach europäischen Maßstäben gut ausgestattete hygienische Küche im Nebengebäude.

Anschließend führen uns Lola und Joe in unsere neue Luxusbleibe. Obwohl wir die Mamana-Webseite und den Prospekt studiert hatten, sind wir von Großräumigkeit und gediegenem Ambiente der Villa stark beeindruckt. Allein unser einladend bezogenes Triplebett im südlichen Schlafgemach nimmt mehr Raum ein, als das gesamte erste Zimmer unserer Reise in Bangkok!

In den nächsten Tagen werden wir mehr Zeit haben, einige Fotos von der Villa zu schießen. Jetzt geht es erst mal darum, die gefangenen Fische auszunehmen und ein leckeres Dinner vorzubereiten. Unter Lolas fachkundigen Händen verwandelt sich der armlange Mahimahi in ein vorzügliches Ota Ika, während Joe andere Teile des beliebten Speisefisches dünstet oder brät. Den Fischsud lässt er lange sieden und dickt ihn zusammen mit gehäckselten Peleblättern bocuseartig ein. Die frisch vom Baum gepflückte Limone gibt der Sauce einen letzten, unwiderstehlichen Schliff. Dazu wird Taro gereicht, eine hier wie wild wachsende Wurzel, der die europäische Einheitskartoffel geschmacklich nicht das Wasser reichen kann. Alternativ steht auch das von Lola täglich frisch gebackene Brot auf dem liebevoll gedeckten Tisch. Wir können uns nicht erinnern, in den sechs Monaten auf Tonga je etwas vergleichbar Leckeres gegessen zu haben. Nach geselligem Abend kuscheln wir uns völlig übernächtigt in unsere verschwenderisch dimensionierte Schlafstatt und ratzen behaglich weg wie nichts.

...

Einiges gäbe es noch von unserem ersten Angelausflug zu erzählen: Von festsitzenden Haken, verlorenen Senkeisen, Anglerlatein und -Aberglauben sowie MArtins ersten erfolgreichen Angelversuchen... Astrid amüsiert sich derweil prächtig mit Lola in der Küche und unternimmt eine erste Entdeckungstour durch die VILLA MAMANA. Der blank gewienerte Holzboden lädt dazu ein, die Schlappen vor dem Portal abzustreifen und mit nackter Sohle im Inneren der Villa zu wandeln. Barfuss stolpert Astrid von einem Superlativ zum nächsten: Die größte privat mietbare Wohnfläche mit der gediegensten tropischen Einrichtung, die beste Stereo- Videoanlage, den dicksten Badezimmermarmor (2cm!) und die best geschützte Privatsphäre, die wir uns auf Tonga derzeit vorstellen können. Da ist es wahrhaft kein Anachronismus, wenn auf der Toilette exklusiv die gleiche Papiermarke Verwendung findet, die auch für teuer Geld in den Königspalast geliefert wird.

Mit nur zehn Metern zwischen Haustür und weißem Sandstrand ist die Intensität der wohligen Seelenmassage durch das rollende Rauschen der seichten Brandung natürlich ebenfalls rekordverdächtig. Zu beiden Seiten der Villa laden bequem gepolsterte Sitzgruppen auf großflächigen Veranden zum Verweilen ein. Der Sonnenuntergang im Meer findet dann direkt vom Verandaliegestuhl aus statt. Aber auch im Inneren der eingeschossigen 250m²- Villa lässt es sich durch die luftige Höhe des Daches und die stets angenehm durchs Haus wehende Brise sehr gut aushalten.

Bevor Astrid der Magie der Villa völlig verfallen kann, kommen die Männer fischbeladen vom Angelausflug zurück. (Derartige Vergnügungen sind übrigens, ebenso wie Schnorchelausrüstung, Kajakfahrten, Obst, nicht alkoholische Getränke usw. im Mietpreis der Privatinsel enthalten.) Während MArtin von den Erlebnissen des Tages übersprudelt, säubert Ma’ake routiniert die Fische. Er tut das halbnackt im hier obligatorischen Schneidersitz. Dabei wird uns bewusst, dass man anderswo nur selten Tonganer mit entblößtem Oberkörper antrifft. - Nirgends ist die Saat der Missionare fruchtbarer aufgegangen als auf Tonga.

Ma’ake bewohnt als Jachtkapitän und Fischer oft das einzige Villa- unabhängige Häuschen der Insel Telekivava’u. Seine Wände sind traditionell aus Kokosblättern geflochten und vor der Türe hängen Fische zum Trocknen. Rund ums Haus sprießen die typischen tonganischen Nutzpflanzen, mit denen sich Ma’ake rund ums Jahr gut ernähren kann. Den Fisch dazu angelt er mit seinem kleinen Popao (trad. tonganisches Paddelboot mit Stammausleger) oder er wirft sein Fischernetz aus. Genau so, wie es seine Vorfahren seit Jahrhunderten zu tun pflegten und wie es auf üblichen Touristenpfaden demonstriert, aber nicht gelebt wird.

Nach Sonnenuntergang stellen Joe und Lola nochmals nachdrücklich ihre Kochkünste und Qualitäten als Gastgeber unter Beweis. Dann ziehen wir uns in unsere Privatgemächer zurück. Dezentes Wellenrauschen begleitet uns wohltuend die ganze Nacht. Es stammt nicht von einer Meditations-CD, sondern vom Südpazifik direkt vor unserem Schlafzimmerfenster. Im satten Schein des Vollmondes glitzert er fast bläulich und die Silhouetten der Palmen werfen richtige Schatten auf den weißen Sandstrand. Astrid kann im Vollmondlicht sogar noch lesen (Tonganische Märchen aus der Bibliothek der Villa), MArtin nicht mehr.

Stundenlang könnten wir von unserem weiteren Aufenthalt in der VILLA MAMANA schwärmen. Von der Inselumrundung mit Hoasi und Angelrute am nächsten Tag, vom Ausflug zur Nachbarinsel Fonoi, vom Nachmittag am Strand oder von den vielen lauen Nächten die wir schließlich als einzige Bewohner der Südseeinsel halb Webseite-schreibend vorm Rechner, halb im Gigabett verbrachten. Aber mal ehrlich: Wer will in dieser traumhaften Umgebung schon am Computer hocken und Romane tippen? Also verzeih bitte, wenn wir ein paar Details überspringen, evtl. für später lassen und Dich für eine Zusammenfassung der nächsten Tage und Wochen auf das etwas weniger zeitaufwendige Picturebook verweisen. Zu gegebener Zeit wird es dann hier weitergehen...

P.S. Klar, die VILLA MAMANA auf der Privatinsel Telekivava’u ist ein Ort, von dem man gar nicht mehr weg möchte. Aber wer könnte sich das bei einem Mietpreis von 500 US $ pro Tag schon leisten? Da kommt es auf Dauer wesentlich billiger, das Haus samt Einrichtung, Anbauten und Booten zu kaufen. Für den Gegenwert von 1001 Nächten würde Joe zuschlagen, sagt er.