Die Weihnachtszeit bringt immer Erinnerungen zurück und besonders jetzt wenn der größere Teil meines Lebens schon in der Vergangenheit liegt und die Zukunft immer kürzer wird. Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen ohne aber die Erkenntnisse und Erfahrungen zu verlieren die ich in den letzten Jahrzehnten gesammelt habe.
Ich erinnere mich an das Lied aus den sechziger Jahren das meine Mutter manchmal in der Küche sang, "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist". Sie kannte es von der Strauß Operette "Die Fledermaus". Sie wusste wohl aber nicht daß diese augenzwinkernde Lebensweisheit der Philosophie Schopenhauers entliehen war. Auch Seneca sagte schon: "Heilmittel wider Ungerechtigkeiten ist das Vergessen."
Entliehen oder nicht, es passte so richtig zur damaligen trostlosen Zeit und es passt auch heute wenn ich nachdenke was so alles in meinem Leben geschehen ist seit ich damals als 19-jaehriger nach Australien kam ohne Geld und ohne Sprachkenntnisse aber mit der ganzen Zukunft noch vor mir.
Also, dann 'mal los:
Trinke, Liebchen, trinke schnell, trinken macht die Augen hell.
Sind die schönen Auglein klar, siehst du alles licht und wahr.
Siehst, wie heisse Lieb' ein Traum, der uns äffet sehr,
siehst, wie ew'ge Treue Schaum, so was gibt's nicht mehr!
Flieht auch manche Illusion, die dir einst dein Herz erfreut,
gibt der Wein dir Tröstung schon durch Vergessenheit!
Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.
Kling, kling, sing, sing, sing,
trink mit mir, sing mit mir,
Lalala, lalala etc.