Wednesday, April 6, 2016

Das Ende des Abendlandes

 

Eine Studie zur Migration von Millionären liefert alarmierende Erkenntnisse: Immer mehr Reiche verlassen Europa aus Angst vor Anschlägen und religiösen Spannungen.

Millionaires are leaving Europe at an alarming rate, fearing terrorism and religious tensions.

Nicht weniger als 7000 Millionäre (sechs Prozent der reichen Gesamtpopulation) haben im vergangenen Jahr die Stadt Paris verlassen. So viele Abgänge von Superreichen gab es in keiner anderen Stadt der Welt. Das geht aus einem aktuellen Report von „New World Wealth“ hervor. Das Research-Haus hat die globalen Migrations-bewegungen sogenannter High Net Worth Individuals (HNWIs) – das sind Personen mit mindestens einer Million US-$ an liquiden Assets – analysiert und durch Interviews mit Betroffenen die Hintergründe recherchiert.

7000 millionaires (6% of the total 'High Net Worth individuals [HNWIs]' population, i.e. citizens with a minimum of one million dollars in liquid assets) left Paris in the last year alone.

Das Ergebnis ist alarmierend für Europa. Denn Paris ist kein Einzelfall. Von den vier Städten mit den meisten „Outflows“ sind drei europäische Metropolen. Neben Paris ergriffen auch Millionäre aus Rom und Athen die Flucht. Entsprechend die Statistik auf Länderebene: Frankreich, Italien, Griechenland sowie Spanien erlitten weltweit den größten Aderlass an Millionären.

Alarming as this may be, it's no exception: Rome and Athens experience a similar outflow. Altogether, France, Italy, Greece and Spain suffered the greatest loss of HNWIs.

Und das dürfte erst der Anfang einer größeren Bewegung gewesen sein. „Wir erwarten für die nächsten Jahre eine fortgesetzte, größere Millionärsmigration aus Frankreich, aber auch anderen europäischen Ländern wie Belgien, Deutschland oder Schweden“, schreiben die Autoren der Studie. Als Grund führen sie zunehmende „religiöse Spannungen“ zwischen Christen und Muslimen an. Frankreich hat einen hohen Anteil an muslimischer Bevölkerung. In Paris lebt aber auch Europas größte jüdische Population. Diese fürchtet Antisemitismus und ergreift – verängstigt durch Terroranschläge – die Flucht.

And that's just the beginning as HNWIs from Belgium, Germany and Sweden are expected to join in the exodus.

Prompt erlebte Tel Aviv einen Zustrom an Millionären. 80 Prozent von ihnen kamen aus Europa. Weitere Städte mit hohen Zuwachsraten waren Sydney und Melbourne, Dubai sowie die nordamerikanischen Metropolen San Francisco und Vancouver. In Athen ist es neben der wirtschaftlichen Tristesse in besonderem Maß die Flüchtlingskrise, die Reiche vertreibt. Diese sind, allein weil sie die notwendigen Mittel haben, mobiler als etwa die Mittelschicht und deshalb auch die Ersten, die emigrieren. Ihr Abgang wiederum hat massive Auswirkungen, geht er doch einher mit größeren Mittelabflüssen und weniger Steuereinnahmen. Obendrein sind Millionäre in der Regel gebildet, nicht von staatlichen Versorgungsleistungen abhängig, stabile Konsumenten und häufig selbstständig. Wenn sie auswandern, gehen Arbeitsplätze und Know-how verloren. Neben den erwähnten Gründen für die Auswanderung wird oft ein anderer genannt: ein „lack of opportunities“, also ein Mangel an Perspektiven, sprich verhaltene konjunkturelle Aussichten.

Those HNWIs, who are now heading for Tel Aviv, Sydney, Melbourne, Dubai, San Francisco and Vancouver, are the ones who pay the most in taxes and do not rely on welfare, and are highly educated and often provide employment for others.

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