geboren 9.12.1907 - gestorben 31.1.1984
Steht nicht an meinem Grab und weint,
Ich bin der Wind über brausender See,
Steht nicht an meinem Grab und weint,
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"Irgendwo über den Bergen Muss meine ferne Heimat sein." Hermann Hesse
geboren 9.12.1907 - gestorben 31.1.1984
Steht nicht an meinem Grab und weint,
Ich bin der Wind über brausender See,
Steht nicht an meinem Grab und weint,
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"Das 80 Meter lange Binnenschiff MS-Seestern bietet Gästen die seltene Möglichkeit, ein paar Tage mitzureisen. Genießen Sie das einmalige! An Bord eines 80 Meter langen Getreide-Frachters. Käpitän und Bootsmann (Frau) freuen sich auf nette Gäste.
Da durch die europäische Osterweiterung der bestehende Ladungsmarkt durch qualitativ schlechteren Schiffsraum beworben wird, müssen wir uns um zusätzliche Wertschöpfungsquellen bemühen und betreiben dann und wann die Vermittlung von Schiffen aller Art und da das Schiff und die Wasserstraßen Europa´s unser „zu Hause“ ist, wir gleichzeitig von der Natur abhängig sind nehmen wir neben der Ladung auch Fahrgäste bei uns an Bord auf.Weil wir vom Schiff leben und das Schiff uns seinen Rhythmus vorgibt und wir dies philosophisch akzeptiert haben, wollen wir Außenstehende auf diesem Weg die Möglichkeit eröffnen, einmal aus dem Leben auszubrechen um Sie bei Interesse am Bordleben teilhaben zu lassen. Erleben Sie einmal Ihren Urlaub anders. Unter „Abenteuer mit Vollpension“ erleben und erfahren Sie im wahrsten Sinne des Wortes den nicht immer einfachen Alltag eines Binnenschiffers mit all seinen Facetten.
Die Bordküche wird beinahe schon auf Restaurantniveau betrieben und gelegentlich greift der Käpt´n In die Tasten seines Schifferklavieres. Tauchen Sie doch einmal ein in eine Ihnen unbekannte Welt.
Erleben Sie laden, löschen, fernmündliche Verhandlung über den Abschluss einer neuen Reise. Proviantbesorgung, ggfs. Reparaturen vor Ort, Improvisationen, interessante Gespräche. Erleben Sie eine in sich geschlossene Welt; Sie dürfen auch gerne Hand anlegen, die Maschine abschmieren, das Schiff festmachen und unter fachkundiger Anleitung das Schiff steuern lernen."
... und "Seehund" Stella
"... tägliche Teilnahme am Frühstück im Führerhaus, am Nachmittagstee mit Brot oder Gebäck und am Kapitainsdinner (abends nach dem Festmachen) in der gemütlichen Wohnküche. Übernachtung in einer kleinen 1-Personen-Kabine oder im extra Wohn-/Schlafraum. Jeder Teilnehmer erhält nach Abschluss der Reise eine dekorative Urkunde über seine Mitfahrt auf der MS - Seestern. Eine Teilnahme beginnt morgens oder abends (die MS-Seestern fährt nachts nicht) und endet nach der Anzahl der gebuchten Tage zur selben Tageszeit. Die tägliche Fahrzeit liegt etwa zwischen 5 Uhr morgens (Maschinenstart) und 19 Uhr abends. In dieser Zeit werden ca 100 bis 120 km zurückgelegt. Ein besonderes Erlebnis ist das allabendliche Kapitäns-Dinner nach dem Festmachen. (Kapitän und Bootsmann verstehen auch etwas vom Kochen und servieren abwechslungsreiche und schmackhafte Kost).
Zur Übernachtung und Rückzugsmöglichkeit stellen wir Ihnen eine geräumige, maritiem eingerichtete Kajüte mit eigenem WC, eigener Duche mit fließend warmen und kalten Wasser sowie TV über DVBT-Empfang zur Verfügung. Bettzeug und Handtücher sind vorhanden.
Wir haben die ehemalige Matrosenwohnung in 15 monatiger Bauzeit für Sie zu einer Wohlfühloase, also sozusagen einer Insel auf dem Schiff, umgestaltet."
So heisst es auf der Webseite des Binnenschiffes MS "Seestern", aber jetzt nehmen die keine Fahrgäste mehr auf (ich hatte sie gefragt warum, erhielt darauf jedoch keine Antwort obwohl wir uns öfters per Email unterhalten).
Es wäre ohnehin zu spät und zu weit weg für mich für dieses "Abenteuer mit Vollpension", aber dennoch verfolge ich sie per vesselfinder.com.
So stand es auf der Vorderseite meines Abschlusszeugnisses vom 18. März 1960 welches ich für über sechzig Jahre mit mir durch die ganze Welt schleppte (aber wer in Australien oder Südafrika oder Neu-Guinea oder Birma oder Saudi Arabien wollte denn schon wissen daß ich in allen Fächern "sehr gut" hatte, ausser Religion und Naturlehre - "gut" - weil ich immer wieder die Spanische Inquisition erwähnte und mehr wissen wollte als wie es die Kaulquappen machten, Musik - "befriedigend", Zeichnen - "ausreichend", Werken - "befriedigend", und Sport - "mangelhaft"?)
Also wurde aus mir kein Mozart und auch kein Dürer und schon gar nicht ein Fritz Walter, sondern nur ein ganz langweiliger Buchhalter und dann Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsberater und Komputerprogrammierer.
Es dauerte mehr als sechzig Jahre bis mir plötzlich klar wurde daß das Wichtigste an diesem Abschlusszeugnis nicht die Zensuren in den Innenseiten waren sondern das Wilhelm Raabe Zitat auf der Vorderseite.
Für mehr als sechzig Jahre war ich ein Träumer gewesen. Jetzt, nachdem ich in meinem Leben in vielen Sackgassen gelandet bin, ist mir endlich klar geworden daß ich dem Wilhelm Raabe früher hätte zuhören sollen:
Sieh nach den Sternen - gib acht auf die Gassen!
Ich kam aus keinem DP-Lager und Mr Caldwell, der australische Minister für Einwanderung, begrüßte mich nicht, ausserdem kam ich siebzehn Jahre später als die Einwanderer in diesem "Propagandafilm", aber sonst waren die Umstände und Bedingungen zu meiner Zeit fast ebenso wie in 1948.
Und noch ein Unterschied: ich blieb nur für zwei Tage in dem Auffangslager Bonegilla. Am dritten Tag war ich schon in Melbourne und am vierten Tag bereits in meiner neuen Arbeitsstelle und konnte anfangen mir mein neues Leben in meiner neuen Heimat aufzubauten. Und der Rest ist Geschichte!
Ich wanderte im Jahre 1965 vom (k)alten Deutschland nach Australien aus. In Erinnerung an das alte Sprichwort "Gott hüte mich vor Sturm und Wind und Deutschen die im Ausland sind" wurde ich in 1971 im Dschungel von Neu-Guinea australischer Staatsbürger. Das kostete mich nur einen Umlaut und das zweite n im Nachnamen - von -mann auf -man.
Australien gab mir eine zweite Sprache und eine zweite Chance und es war auch der Anfang und das Ende: nach fünfzig Arbeiten in fünfzehn Ländern - "Die ganze Welt mein Arbeitsfeld" - lebe ich jetzt im Ruhestand in Australien an der schönen Südküste von Neusüdwales.
Ich verbringe meine Tage mit dem Lesen von Büchern, segle mein Boot den Fluss hinunter, beschäftige mich mit Holzarbeit, oder mache Pläne für eine neue Reise. Falls Du mir schreiben willst, sende mir eine Email an riverbendnelligen[AT]mail.com, und ich schreibe zurück.
In der Zwischenzeit, falls Du mein Blog in der englischen Sprache lesen willst, besuche mich At Home at Riverbend.