Thursday, July 27, 2017

Noch 'mal was von den Fahrenden Gesellen

 

Die 'Fahrenden Gesellen', obwohl schon so lange her, sind für mich ein wichtiger Teil meines Lebens gewesen und geblieben denn ich bin noch heute ein Altgeselle dieses Bundes für deutsches Leben und Wandern.

 

 

Wie wichtig dieser Teil meines Lebens war ist schwer zu beschreiben und somit zitiere ich gleich von einem Bundesheft aus dem Jahre 2015:

"Die Altgesellen der Fahrenden Gesellen sind heute im Durchschnitt ungefähr 75 Jahre alt, mit 30 bis 40 Mitgliedern im Prinzip über das ganze Gebiet der Bundesrepublik Deutschland verteilt, mit Schwerpunkten im Hamburger Raum und im Schwabenland.

Im Ganzen gesehen sind wir Menschen einer glücklichen Generation: Zu jung, um am Kriegsende noch ein Gewehr oder eine Panzerfaust in die Hand gedrückt zu bekommen; stets hungrig, doch unbekümmert genug, um nach dem Krieg - sofern die Familie wieder beieinander sein konnte - im allgegenwärtigen Mangel, im Mithelfen müssen bei Nahrungsbeschaf-fung und Aufbau einer beruflichen Existenz, in der Selbstbescheidung, im gegenseitigen Helfen, kurz: im Streben zum Wiederaufbau, letztlich doch so etwas wie eine schöne Jugend zu haben. Das Spielen in den Trümmer-landschaften der Städte kam immerhin auch unserer Abenteuerlust zugute.

 

 

1948 wurde der Bund der Fahrenden Gesellen in Hamburg - nunmehr losgelöst vom DHV, der ehemals großen Gewerkschaft der Kaufleute - neu gegründet, um im Geist der Bündischen Jugend nach den Werten zu leben, die man abseits von Ideologien als zeitlos gut und erhaltenswert befunden hatte. Die Beschränkung des Kreises der Bundesbrüder auf lediglich kauf-männische Zugehörige entfiel. Da waren die Ältesten der heutigen Altge-sellen der Nachwuchs, der nun wieder auf Fahrt ging wie knapp 40 Jahre zuvor die ersten FG.

 

 

Schätzungsweise ist knapp ein Fünftel jenes Nachwuches mittlerweise seit ungefähr 60 Jahren miteinander in Verbindung geblieben, hat sich beruf-lich entwickelt, Familien gegründet, Eigenheime errichtet, Freundschaften und Marotten gepflegt. Dieser Kreis hat Treffen und Fahrten organisiert, durchgeführt und sich persönlich im Lauf der Jahrzehnte jeweils mehr oder minder verändert.

Das heutige Deutschland - ja, wir sind anders geworden. Das wunderbare frühere Erleben des Bündischen ist vielfach vom offensichtlich reizvolleren Erleben des Konsums überlagert worden. Ohne Krampf können wir Alten uns dem kaum entziehen. Wir lernen, und wir gebrauchen das, was nütz-lich ist. Aber wir wissen auch um die Werte unseres Bündischen Lebens. Wir sind moderne Menschen. Und auch ein bisschen von gestern."

 

Einweihungsfeier unseres kleinen Landheimes in der Lüneburger Heide

 

Saturday, July 1, 2017

Ein schöner Rücken kann auch entzücken

Zwei Tippelbrüder: links ist Opeter, rechts ist Armin

 

Letzte Nacht konnte ich nicht gut schlafen - ich kann nie gut schlafen! - und außderdem wollte Rover zum Pinkeln raus, also musste auch ich. Es war 2 Uhr nachts und da ich ohnehin nicht mehr schlafen konnte, machte ich mir eine Tasse Tee und den Komputer an - und da war es:

 

Hallo Peter,

evtl. erinnerst du dich noch an armin (aus der fg-zeit). Wir waren z.b. einmal zusammen mit o-peter ein paar wochen auf hitch-hike-tour in England. Durch zufall bin ich auf deiner seite gelandet als ich feststellen wollte, ob es fg’s noch gibt. Ich wünsche dir alles gute – leider lebt der jesus nicht mehr und daher können wir ja nicht mehr J (j) ünger werden.

Grüsse von Armin

 

Was für eine Überraschung! Na klar erinnere ich mich an den Armin! Ich hatte sogar vor mehreren Jahren an die "Fahrenden Gesellen" geschrieben und gefragt ob sie wüssten wo er und Opeter und Werner (ein anderer Tippelbruder) sind. Was für ein Zufall daß er mich jetzt gefunden hat!

Die Seite auf der er "gelandet" war, war diese und vielleicht auch diese, denn Bundesbruder der "Fahrenden Gesellen" bin ich auch heute noch.

Die "Fahrenden Gesellen" hatten einen entscheidenden Einfluss auf mein Leben: bis ich als Siebzehnjähriger ganz von zuhause fortging, waren die Wochen und Wochenende die ich auf Fahrt oder im Landheim mit den "Fahrenden Gesellen" verbrachte, eine willkommende Flucht aus dem chaotischen Elternhaus. Und sie gaben mir genug Selbstvertrauen zwei Jahre später nach Australien auszuwandern.

Natürlich habe ich Armins Email gleich beantwortet. Jetzt bin sogar noch schlafloser geworden und kann kaum noch auf seine Antwort warten!

 

 

Ich kopierte dieses Bild vom Armins Skype-Profil denn er versuchte mich anzurufen aber ich war schon wieder (oder immer noch) im Bett
Damit er mich überhaupt noch erkennen kann, schickte ich ihm schnell ein
Foto von mir in meinem alten und jetzt schon viel zu kleinen Fartenhemd
das ich schon seit 55 Jahren nicht mehr getragen hatte.