Wednesday, September 17, 2014

Erinnerungen

Als achtzehnjähriger Baukaufmann in einer Baubude in 1963 oder 1964 irgendwo zwischen Walsrode und Verden an der Aller wo wir die Autobahn nach Bremen bauten. Im Hintergrund ist ein doppelstöckiges Bett und ein Ölofen, auf dem morgens und abends eine Waschschüssel stand für meine 'Katzenwäsche', denn
in dieser Baubude arbeitete und wohnte ich.

 

Die heutige Generation mit ihren kostfreien digitalen Fotografien kann in ihrem Alter durch hunderte oder vielleicht sogar tausende von Bildern wühlen. Wir aus der Nachkriegszeit brauchten alle unsere Zeit und unser Geld um Leib und Seele zusammenzuhalten und da blieb fürs Fotografieren wenig übrig.

 

Im Harz in der Nähe von Königslutter: meine Stiefschwester Karin,
mein Stiefbruder Borkhardt, meine Stiefmutter, und ich ganz rechts

 

Die wenigen Aufnahmen die ich von dieser Zeit noch habe, kann ich an einer Hand abzählen.

 

Ich links hinter dem VW; Borkhardt und meine Schwester Bärbel auf dem VW

 

Und da man so wenige Aufnahmen von dieser Zeit hat, muss man sogar auf die 'pornografischen' Fotos stolz sein.

 

 

Naja, viel mehr ist da heute auch nicht zu sehen ☺

 

Tuesday, September 16, 2014

Happy Birthday!

 

Heute morgen überraschte mich Padma mit einer Schwarzwaldkirschtorte ihrer eigenen Erfindung. Dazu noch ein paar Bücher und natürlich auch Sauerkraut. Das PAULANER Weißbier müsst ihr euch denken denn das kommt erst morgen beim ALDI zum Verkauf.

 

 

Ich machte sicher daß die Feuerversicherung bezahlt und die Feuerwehr einsatzbereit war ehe Padma die Kerzen anzündete und mir ihr Lieblingslied 'Sieben Fässer Wein' auflegte welches ich versuchte auf dem Akkordion zu begleiten. Und das war es dann schon einmal wieder für ein Jahr!

 

 

Am Ende der Woche besuche ich einen alten Freund von meinen Jahren in Neu-Guinea. Der lebt jetzt im Ruhestand an der 'Sunshine Coast' nördlich von Brisbane. Um dahin zu kommen, muss ich erst einmal für fünf Stunden auf dem Bus sitzen um Sydney zu erreichen. Von dort könnte ich innerhalb von anderthalb Stunden schnell in Brisbane sein falls ich das Flugzeug nehmen würde. Ich fahre aber gerne mit der Eisenbahn und kaufte mir einen Erster-Klasse Fahrschein für einen Schlafwagen (mit Frühstück im Bett) im Express-Zug um dann für fünfzehn Stunden, von 2 Uhr nachmittags bis 5 Uhr morgens, an der Küste entlang zu 'bummeln'.

 

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Monday, September 15, 2014

The SKYPE is the limit

Mein Bruder Karl-Heinz in Kiel

 

Dieser Tage kann man jede Entfernung mit Hilfe von SKYPE überbrücken - und es ist völlig kostenlos! Und so quatsche ich stundenlang mit meinem Bruder in Kiel und nicht nur höre ich ihn sondern ich kann ihn auch sehen und er mich, ganz unrasiert und fern der Heimat. Vielen Dank, SKYPE!

 

Zwei Wege boten sich mir dar, Ich nahm den Weg, der weniger begangen war, und das veränderte mein Leben.

 

Morgen ist mein 69. Geburtstag und mehr ein Tag des Nachdenkens denn des Feierns. Es hatte schon Momente in meinem Leben gegeben wo ich gar nicht geglaubt hätte daß ich es so weit schaffen würde. Jetzt wo ich es geschafft habe, wundere ich mich über das Viele daß so völlig vom Zufall abhing. Wie ich schon woanders einmal schrieb: "Somehow I've got this far! Sometimes it seemed like driving a car at night. I could see only as far as the headlights, I couldn't see where I was going and very little of what I passed along the way, but somehow I managed to make the whole trip all the same." - oder wie die nette Dame vom Stendal-Magazin es für mich übersetzte: "Irgendwie bin ich so weit gekommen! Manchmal schien es wie beim Autofahren in der Nacht. Ich konnte nur so weit sehen, wie die Scheinwerfer das Dunkel erhellten, konnte nicht sehen, wohin ich ging und sehr wenig von dem, was mich auf dem Weg begleitet hat, aber irgendwie habe ich es geschafft, diese ganze Reise zu machen."

Ich denke das Gedicht des amerikanischen Dichters Robert Frost ist mir fast auf den Leib geschrieben und liest sich auch am besten im englischen Original:

 

Saturday, September 13, 2014

ALDI Jahre wieder

 

Beim ALDI gibt es wieder die "Oktoberfest Specials": Weissbier, Presswurst, Rotkohl, Leberwurst, butterweicher, weisser Spargel und Kohlrouladen. Die letzteren sind wohl nicht so lecker wie bei Muttern aber dennoch eine seltene Spezialität in Australien und ich werde mich mit mehreren Dosen eindecken.

 

Monday, September 8, 2014

Die nette Buchdame aus Berlin

 

Es ist noch mehr als eine Woche bis zu meinem Geburtstag aber das erste Geburtstaggeschenk traf schon ein: Renate Borgwardt, die nette Buchdame aus Berlin, schickte mir ein Päckchen und natürlich war ich viel zu neugierig es nicht gleich zu öffnen und was ich darin fand war ein echter Buchschatz: "Meine Auswanderung nach Süd-Australien und Rückkehr zum Vaterlande - Ein Wort zur Warnung und Belehrung für alle Auswanderungslustige", eine Erzählung eines G. Listemann, gedruckt in altdeutscher Fraktur im Jahre 1851 in Berlin und schön eingebunden. Schon das Vorwort gab mir genug zum Schmunzeln (und nicht nur weil der erste Satz schon so schön deutsch geschrieben ganze 107 Worte lang war):

"Leider habe ich, wie früher an mir selbst, seit meiner Rückkehr auch an andern die Erfahrung gemacht, daß die vom Auswanderungsfieber Ergriffenen kaum durch vernünftige Vorstellungen können abgehalten werden, ihren Plan auszuführen; ich muß daher bezweifeln, solchen durch nachstehende Blätter nützlich zu werden, es sei denn, daß sie, durch mein Beispiel gewarnt, vor manchen Uebelständen, unter denen ich zu leiden hatte, bewahrt würden; doch dem Ausbruch der Krankheit vorbeugen könnte ich vielleicht durch meinen Warnungsruf und deshalb, zumal ich auch dem Wunsche lieber Freunde dadurch genügen wollte, habe ich nicht angestanden, meine Erlebnisse auf der Reise, sowie während meines neunmonatlichen Aufenthalts in Australien der Oeffentlichkeit zu übergeben. Möchte es mir durch die wahrheitsgetreue Darlegung derselben gelingen, Manchen, der wie ich unbesonner Weise sein Vaterland verlassen will, von diesem Schritte zurückzuhalten; möchte ich bei recht vielen die Ueberzeugung befestigen, daß es in der Heimath besser ist, als in der gepriesenen Ferne; möchten denen, die mit Unzufriedenheit über ihre Lage oder hiesige Verhältnisse erfüllt nach den vielgerühmten Schätzen des Auslandes sich sehnen, die Augen geöffnet werden für die Güter, welche ihnen nahe liegen, deren Werth sie aber nicht achten und erst mit ihrem Verlust erkennen."

Wie er schrieb, war der Herr Listemann nur für neun Monate in Australien geblieben. Hätte er sich auf zwei Jahre verpflichten müssen wie ich und all die anderen Einwanderer in den 60er Jahren, dann wäre ihm Australien sicher auch zur neuen Heimat geworden denn die ersten paar Jahre sind wohl am schlimmsten. Zumindest für mich ist die Auswanderung die beste Entscheidung meines Lebens geworden wohingegen Herr Listmann seine Erzählung und das Buch mit diesen Worten beendet:

"Ich danke dir, Gott, du hast mich und die Meinen wohlbehalten zur Heimat zurückgeführt!"

Und ich danke Dir, liebe Renate, für diese wirklich gelungene Überraschung!