Monday, May 31, 2010

"There, but for the grace of God, go I."

In 1968/69 wohnte und abeitete ich in Lüderitz in Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia. Ein Arbeitskollege mit dem ich damals eine Firmenwohnung teilte war ein anderer junger Deutscher, Karl-Heinz.

Ich ging von dort weg, und erst nach weiteren 25 Jahren und mehr als vierzig verschiedenen Anstellungen in über einem Dutzend anderer Länder blieb ich hier an der Südküste von New South Wales in Australien hängen.

Nicht so Karl-Heinz: er heiratete in Südwest-Afrika und blieb gleich hängen. Heute, vierzig Jahre später, ist er immer noch am selben Fleck. Mit seiner Frau Dorle lebt er auf seiner Farm im fast wasserlosen Innern von Namibia.

Wir sind noch - oder besser gesagt, wieder - in Verbindung und ich höre daß das Leben in dem jetzt unabhängigen Namibia nicht so einfach ist. Politisch nicht und schon gar nicht landwirtschaftlich. Manche Jahre halten sie sich nur mit ihren Kaktusfeigenprodukten über Wasser. Hier sind noch mehr Bilder.

Ja, ich hätte dort auch hängenbleiben können denn damals war ich noch Deutscher und Südwest ein richtiges Stückchen Deutschland in Afrika.

"There, but for the grace of God, go I."

Sunday, May 30, 2010

Hier wohnte ich in 1977

 

 

Auf der tropischen Insel Thursday Island am nördlichsten Zipfel von Australien. Warum bin ich von dort fortgegangen? Warum bin ich von dreißig oder vierzig anderen und ebenso schönen Orten weggezogen?

 

Saturday, May 29, 2010

Wednesday, May 19, 2010

Herbst am "Riverbend"

 


Hier sitze ich in der Herbstsonne unter einem herbstlichen Laubbaum, mit meiner Biografie Ein ausgebrannter Fall in der Hand, die mir der Graham Greene so ganz auf den Leib geschrieben hat.

 

Sunday, May 16, 2010

Keine Katzenwäsche

Klick aufs Bild um mehr von den Hunden zu sehen
Links ist Malty, rechts ist Rover

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!


Der Herbst ist hier! Und der Winter folgt bald! Beide sind nur kurz und nie zu kalt. Die Tagestemperaturen sind um die 20 Grad und die Nächte etwa 10 Grad. Aber dennoch ist das eine melancholische Zeit für mich. Ein alter Freund aus meinen Neu-Guinea Tagen, der auch nach Australien zurückkam, sagte immer: "Mein seelisches Zuhause ist immer noch in den Tropen."

Auch ich sehne mich immer noch auf mein Inselleben zurück. Mein "Riverbend" Wohnsitz war ebenso ungeplant wie der Rest meines Lebens. Ich kam in 1985 nach Australien zurück. Zuerst versuchte ich im tropischen Townsville wieder Fuß zu fassen. Das scheiterte - wohl weil ich zu ungeduldig war und es nicht genug Zeit gab - und ich zog in die Großstadt Sydney um passende Arbeit zu finden. Dort fand ich den großen "Karriereposten" aber die Großstadt gefiel mir gar nicht. Kurzentschlossen ging es nach Canberra weiter. Dort hatte ich zwanzig Jahre früher mein neues Leben in Australien angefangen.

Als Freiberuflicher baute ich mir dort meine eigene Praxis auf. Ich war frei genug mir mein eigenes Leben zu gestalten und war dennoch ein Gefangener meines eigenen Erfolges. Im Jahre 2000 stand ich dann vor der Wahl dieses freiberufliche Leben ohne Urlaub und ohne regelmäßige Stunden weiterzumachen oder in den Ruhestand zu gehen. Wieder als Angestellter anzufangen war völlig aus der Frage.

Ich hatte mir schon in 1993 "Riverbend" als Wochenendhäuschen gekauft und so zog ich dann im Jahre 2000 die 100 Kilometer zur Küste runter. Nicht weil ich es so geplant hatte sondern einfach weil es schon da war. Und heute, zehn Jahre später, ist es wohl zu spät an einen weiteren Umzug in die fernen Tropen zu denken. Obwohl ich mich noch an den Spruch erinnere: "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt."

Friday, May 14, 2010

Kielgeholt


Mein Bruder schickte mir diese Bilder aus seiner Wohnstadt Kiel.


In diesem 'Wohnsilo' wohnt seine Tochter.


Und hier wohnt er.

Jetzt weiß ich endlich warum ich von Deutschland ausgerissen bin!


Home is made for coming from
For dreams of going to
Which with any luck will never come true



Wednesday, May 12, 2010

Der liebe Augustin

 


Lies das Buch hier

 

Ich fand dieses Buch vom Horst Wolfram Geissler in einem Antiquariat. Damals in Deutschland hatten wir viele Bücher vom Bertelsmann Lesering und "Der liebe Augustin" war auch dabei. Und somit nahm ich dieses 50-jährige Buch mit nachhause denn der Anfang liest sich ganz nett:

"Es geht die Sage: Einst war die Welt freundlicher gewesen als heute. Und wenn ihr die alten illuminierten Kupferstiche betrachtet, scheint das wahrhaftig zu stimmen.

Was für zarte, lustige Farben und Linien damals in der Welt waren! Die Leute trugen grüne Fräcke und mattgelbe Hosen, die Akazien flimmerten sanft in den blauen Himmel hinein, der heiter war, als lächelte der liebe Gott alle Tage darüber hin.

Es gab noch keine Eisenbahnen, keine Dampfschiffe, keine Kraftwagen und also auch weder Ruß noch Lärm, noch aufgejagten Staub. Es gab nur eines in dieser alten Landschaft: Ruhe."


Hört sich an wie am "Riverbend"!

 

Monday, May 10, 2010

Räder müssen rollen - für was?

Die Räder meines guten alten TOYOTA Camry rollen nicht mehr!

Heute morgen fuhren wir in der Stadt. Meine Frau war am Steuer. Vor uns war ein kleiner Wagen der plötzlich langsamer fuhr. Meine Frau aber nicht. Ich schrie: "Hau auf die Bremse!" Machte sie. Aber leider war es das Gaspedal!

Der gute alte Camry ist völlig kaputt. Meine Nerven auch. Da wir 8 Kilometer flussauf von der Küste wohnen, brauchten wir sogleich einen neuen Wagen. Ich ging zu einem Autohändler der mich fragte was für einen Wagen ich vorziehe. Ich sagte: "Etwas mit vier Rädern." Und so bekamen wir einen FORD Focus Hatchback --- und ein riesiges Loch in unserem Bankkonto.

Als australischer Staatsbürger kommt das ja nicht aus meiner Tasche aber trotzdem:

Liebe Griechen!

Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit und Jugend hindurch das Sparschwein füttert?

Beim ersten Fahrrad, dem ersten Radio, der ersten Urlaubsreise - immer gibt sie ein paar Scheine dazu.

Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches Dankeschön.

Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante.

Keine Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns
wünschen, ist: Versetzt Euch mal in unsere Lage.

Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU.
Kein anderes Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die
Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir, nämlich netto rund 200 Milliarden Euro.

Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie Ihr, zusammen netto fast 100 Milliarden.

Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EUTopf gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft.

Oder anders ausgedrückt: Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder?

Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig unterstützt Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.

Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich vermute, auch heute brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen zu erfahren.
Ich erzähle es Euch trotzdem:

Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für die Instandhaltung fehlt.

Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen.

Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil
sie die Stromrechnung nicht bezahlen können.

Im Gegensatz zu Euren steigen unsere Löhne seit der Einführung des
Euros praktisch gar nicht mehr.

Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten.

Die Sorgen um Euch, die haben uns gerade noch gefehlt.

Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr regelmäßig dieses schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat.

Und dann ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil Ihr es nicht allein gelöscht kriegt.

Ihr wollt alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will Steuern zahlen.

Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür Schmiergeld bekommt.

Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu.

Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.

Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen. Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient.

Trotz Eurer erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen.

Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche,

Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation angerechnet.

Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie selbstverständlich auf Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und tricksen - das kann nicht ewig gut gehen.

Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.

Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland wird nicht allein gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen.

Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft. Das Unglück ist nur: Wir sind an Euch gekettet.

Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken, in Form von Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der Euro in die Knie.

Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch.

Solche Gedanken sind Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus.

In der EU seid Ihr Griechen das Volk, das von seinem Geld den größten Anteil für den Konsum verprasst.

Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten Finanzhilfen bekommen sollt.

Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.

So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten, jetzt müssen wir Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer Schweinewirtschaft - die "PIIGS", Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien.

Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin sind sich die Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, dieselbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.

Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann ohne die politische Union nicht funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische Demokratie-Defizit.

Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands abhängig. Aber wir können sie nicht wählen.

Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht. Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht.

Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche Dienst, nächste Woche alle, Generalstreik.

Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann streikt, dann demonstriert, dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.

Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern treibt endlich mal die Steuern Eurer Millionäre ein, von denen Ihr bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.

Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern behandelt Eure Patienten.

Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen.

Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen. Ihr werdet es überleben.

Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, bekommt er nicht mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der OECD-Länder.

Und wer ist auf Platz eins? Richtig: Ihr.

Über 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens gönnt Ihr Euch als Rente. Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht einfach die Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht. Von dem Geld, mit dem wir Euch fast 30 Jahre lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten können.

Findet Ihr das gerecht? Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat.

Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.

Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe.

Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid.

Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen. Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt. Sicher werdet Ihr jetzt einwenden:

Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt - genau diese Probleme haben wir auch.

Und Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie, die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht.

Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.

Herzliche Grüße,

Ein deutscher Steuerzahler


PS: Meldet Euch doch mal! Über eine Antwort würden wir uns freuen.




Wheels are made for rollin' ...

 

... but the wheels of my old trusty TOYOTA Camry roll no more.

We were in town this morning. The wife was driving. We were behind another car which slowed down. My wife didn't. I yelled, "Hit the brakes!" She did. What a pity the pedal she stomped on was the accelerator!

 

 

The Camry is a write-off. My nerves, too. However, living eight kilometres upriver from the Bay meant we needed a new car right away. So I went to a car dealer who asked me what sort of car I preferred. I said preferably something with four wheels.

We finished up with a well-kept second-hand FORD Focus Hatchback, Model 2006, with 54,485km on the clock and a price of $15,990 on the windshield - which I reduced to $14,000 but was still overcharged.

 

Monday, May 3, 2010

Der neue Altewiekring 23

 

In diesem Haus am Altewiekring 23 an der Ecke der Bergstaße wohnte ich von 1955 bis 1961 (oder war es 1962 oder 1963?). Natürlich hat man dieses Haus seitdem "saniert" und es sieht aussen (wie wohl auch innen) viel besser aus als in den 50er Jahren.

Die Balkons zum Altewiekring raus hat man auch abgenommen. Jedes Jahr bepflanzten wir die Blumenkisten mit Geranien und ich bastelte ein Futter-haus für die Vögel das an der Ecke vom Balkon hing. Und am Silvester-abend zündeten wir sogenannte "Knallfrösche" an und schmissen sie auf nichtsahnende Menschen auf dem Fußweg. Wir wohnten auf der zweiten Etage wo ich die gelben Kreuze anmalte (mir wurde fast schwindlig als ich die Leiter hochstieg).

Der Eckenladen ist jetzt eine Immobilien- und Versicherungsagentur. Als wir dort zuerst einzogen, war da ein Schneider drin und in den Jahren die ich dort wohnte sah ich nie jemand der rein ging oder raus kam. Darum schließ er wohl auch ab und der nächste Mieter war ein Obsthändler der mehr draußen als drinnen handelte denn all seine Obst- und Gemüsekisten waren auf dem Bürgersteig ausgestellt.

Die leeren Kisten gingen dann in den Keller wo ich saß um aus ihnen mit einem Beil Kleinholz zu machen. Dann ein Stückchen Draht um jedes kleine Bündel für welches ich einen Groschen bekam. Er verkaufte sie als Feuerholz für 50 Pfennig.

 


 

Der "Hinterhof" hat sich auch verändert: das Küchenfenster ist noch da (noch ein gelbes Kreuz) aber links daneben ist ein größeres Fenster. Früher war das nur ein ganz kleiner Schlitz in der Wand als "Fenster" für die Speisekammer.

Der andere kleine Schlitz auf der rechten Seite war das Klo auf Halb-Etage denn man musste eine halbe Treppe runtergehen um sich zu erleichtern. Ich kann mir kaum vorstellen daß der heutige Bundesbürger zum Klo noch die Treppen runtergeht und so vermute ich daß hinter dieser kleinen Luke jetzt seine Internet-Connection ist.

 

Was an diesem Bild noch fehlt ist die alte Frau Stache die immer aus ihrem Küchenfenster auf der Parterre hing und mit jedem sprach und über alles Bescheid wusste. Damals hatte jedes Wohnhaus eine Frau Stache. Ich erinnere mich noch daran dass sie Rentnerin war und und ihre "Wiener Schnitzel" waren panierte Kuheuter die sie beim Schlachter billig kaufen konnte. Wir kauften unsere Bockwürste auch noch beim Pferdeschlachter.

 

 

Auf der Straße gegenüber ist jetzt eine Fahrschule und ein "Sonnenstudio". Studieren die dort die Sonne oder bekommen sie nur Hautkrebs? Was da damals drin war habe ich vergessen aber die Fahrschule war ein Koffergeschäft das wohl auch bald abreiste denn ich sah niemand der dort je einen Koffer kaufte denn zu den Zeiten gab es wenig Geld zum Reisen.

 

 

Der Grünstreifen in der Mitte vom Altewiekring war zu meiner Zeit noch eine weite Fußgängerpromenade mit großen Bäumen an beiden Seiten. Dort spielten wir und im Dezember wurden dort Weihnachtsbäume verkauft. Wir halfen dabei um uns etwas Taschengeld zu verdienen.

Das große rote Backsteingebäude in Richtung Kastanienallee ist eine ehemalige Kaserne die damals eine "Mietkaserne" für die Ärmsten der Armen war. Es war uns verboten dort hineinzugehen. Hinter dieser "Mietkaserne" war eine richtige Kaserne vom Bundesgrenzschutz.

 

 

Diese Bildserie wurde von meiner "nicht-so-alten" Freundin Bärbel aufgenommen die sich am 2.5.2010 vor dem Laden des Versicherungs-maklers aufstellte was ihr sicher Spaß machte denn wir gingen ja beide durch die gleiche Lehre um Versicherungskaufleute zu werden.