Liebe Buchdame aus Berlin!
Als ich mich heute früh am Morgen mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand ahnungs- und gedankenlos die hundert Meter an meinen Briefkasten schleppte, fand ich einen Brief der an "Herrn Peter Görmann" adressiert war. Dieser "Herr" und das Umlaut und das zweite "n" waren doch schon vor über fünfzig Jahren in Deutschland zurückgeblieben!
Aber ich habe mich sehr über diese World Wide Wuff Karte gefreut. Jede Kleinigkeit hilft wenn man so ziellos durch den Tag trottelt. Heute sollten wir eigentlich die 50 Kilometer zum Schwimmen nach Ulladulla fahren aber selbst dafür fehlt mir im Moment die Lust.
Als ich noch meiner Arbeit nachging, war das anders: da ging es morgens ohne viel Nachdenken ruck zuck aus dem Bett und innerhalb einer Stunde oder so gab ich meiner Arbeit mein Alles. Für mich war Arbeit immer ein Vergnügen. Und jeden Monat und jedes Jahr konnte ich damals eine Bilanz ziehen und auf geistige und geldliche Fortschritte zurückblicken.
Jetzt kann von Fortschritt nicht mehr die Rede sein. Eher vom Zusammenhalten von Geist und Körper und dem ganzen Kram den ich über die letzten fünfzehn Jahre im Ruhestand angesammelt habe. Ein großer Teil von dem Angesammelten sind meine Bücher; auch deutsche Bücher denn so trafen wir uns wohl damals auf der Internet. Wie lange ist es jetzt schon her? Und wer traf wen? Schriebst Du mir zuerst oder ich Dir?
Obwohl Du jetzt Deinen Buchladen schon lange aufgegeben hast, sollten wir doch eigentlich ein paar Fotos davon auf der Internet einsetzen um es sozusagen der Nachwelt zu hinterlassen. Viel mehr wird davon ohnehin nicht übrig bleiben denn die Welt ändert sich so schnell daß wir sie in ein paar Jahren kaum noch erkennen werden.
Vielleicht kommst Du und Jürgen auch noch einmal hier an den Arsch der Welt denn dieser Arsch sieht jeden Tag schöner aus wenn man bedenkt was jetzt in Deutschland vorsichgeht.
Mit lieben Grüßen an Euch!
Peter